Biographiearbeit als Impuls für die Gestaltung einer sozialgerechten Weltgemeinschaft.
Für Kita Gobal Werkstatt konzipiert von Francisca Gallegos und Sebastian Boye.
Witzenhausen 29. – 30. Juli 2024
Wir sind von der Natur nicht nur für unser Physisches Überleben abhängig.
Wir brauchen die Natur auch, um uns den Weg nach Hause zu zeigen,
Den Weg aus dem Gefängnis unseres Verstandes.
Wir haben uns im Tun, im Denken, im Erinnern, in der Erwartung verloren;
Wir sind in einem komplexen Labyrinth, In einer Welt der Probleme verloren.
Wir haben vergessen was Felsen, Pflanzen und Tiere noch wissen.
Wir haben vergessen zu “sein”. Wir selbst zu sein, in der Stille zu sein.
Dort zu sein, wo das Leben ist:
im Hier und Jetzt.
Eckhart Tolle
Warum ist uns Biographiearbeit in diesem Kontext so wichtig?
Die Arbeit im Bereich der Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) fordert uns ganzheitlich in unser Denken, Fühlen und Handeln ein. Das bedeutet, dass sie unser ganzes Wesen einbezieht, beschäftigt und in diesem Sinne auch viele Grundlagen unseres “Daseins” in der Welt anspricht, und mit denen wir uns auf ganz persönlicher Weise als Menschen entwickeln.
Dies ist aber heutzutage keine Selbstverständlichkeit mehr. Das wissen wir zu genau und müssen uns auch deshalb Fragen zur Sinnhaftigkeit stellen, damit wir überhaupt Strategien entwickeln können die uns befähigen andere Menschen erfolgreich in einen Transformationsprozess mit einzubeziehen. Mit “Klarheit” sehen und denken zu können, wird zur schnellen Antwort auf die Frage: “Wann und wie werden wir zu Aktive Akteure im sozialen Transformationsprozess den wir heute anstreben?”
Was sollten wir genau mit Klarheit sehen können? Wir arbeiten alle mit einem zielgerichteten Blick auf die Kindheit. Doch haben wir uns selbst im Blick, wenn wir das Wort “Kindheit” aussprechen? Die Biographiearbeit soll uns dabei helfen dies besser zu beleuchten, um auf diese Weise auch unser Trainingsprozess stärken zu können. Deswegen schauen wir auf unsere eigene Kindheit. Vor allem auf das erste Jahrsiebt.
Für Kinder ist es eine leichte Sache die Bedeutung von “Gleichgewicht” zu verstehen. Und in unserer eigenen Kindheit war es für uns auch eine leichte Sache, wenn wir jemand an unserer Seite hatten, der uns dies näherbrachte. Wir konnten es wahrnehmen und verstehen, aber erinnern uns nicht mehr, weil wir es im Laufe der Zeit vergessen haben als wir die “Bindung zur Natur” verloren haben.
Wenn wir aber als Kinder die Fähigkeit besaßen, das “Gleichgewicht” verstehen zu können, wenn wir das nachvollziehen können, dann können wir auch als Erwachsene nachvollziehen, dass das Gleichgewicht in der Natur auch gleichzeitig ein Gleichgewicht in der Menschengemeinschaft bedeutet. Egal auf welcher Ebene wir sie verstehen mögen. Letztendlich sind die “Verbundenheit mit der Natur und die Verantwortung ihr gegenüber”, die ersehnte Grundlage für die Wertschätzung und Verantwortung für die Weltgesellschaft im allgemein.
Wenn wir also einen Trainingsprozess zu diesem Thema beginnen, schauen wir uns zunächst unsere eigenen Biographien an. Wir gehen gemeinsam auf eine Reise zu unserer Kindheit, wo wir an dem Punkt angelangen, in dem unser Bewusstsein sich für die Welt eröffnet hat. Unsere Einstellungen als erwachsene Personen wurden immer von dem geprägt, was uns andere nahestehenden Erwachsenen gezeigt und erzählt haben, weshalb es so wichtig ist, dass im Zusammenhang mit der Bildungsarbeit im frühen und jungen Kindesalter, dies auch berücksichtigt wird.
Unsere Gegenwart und die Arbeit die wir ausgewählt haben, das Umfeld in dem wir arbeiten, werden uns viel bewusster durch die Auseinandersetzung mit gewissen Aspekten unserer eigenen Biographie und ermöglichen eine sinnvolle Gestaltung unserer Strategien und Methoden mit Blick auf die Zukunft der Kinder mit denen wir arbeiten.
Uns werden in dieser Werkstatt folgende Fragen begleiten:
• Das erste Jahrsiebt. Was braucht ein Kind in dieser Phase?
• Wer ist dieses Kind in dieser Zeit?
• Wie sieht für das Kind in dieser Phase die Welt aus?
• Welche ist hier die Rolle des Erziehers?
Zu unserer Reise:
• Mit welchen Erwachsenen hatte ich eine gesunde Bindung in meiner Kindheit?
• Wer zeigte mir, dass die Welt gut war?
• Wer gab mir die Sicherheit die ich brauchte?
• Wodurch zeigte er/sie mir das?